14.11.10: Wanderung zum Gr. Mannstein und zur Gundelhard (Kelkheim/Taunus)
http://www.waldgasthof-gundelhard.com/
Die letzten Tage hatte es täglich erhebliche Niederschläge und teils heftigen Sturm gegeben, so daß die Wege im Wald teilweise sehr matschig waren. Noch am Samstag bin ich die Strecke bei leichtem Dauerregen abgefahren, um bei der Wanderung keine bösen Überraschungen zu erleben. Auf dem Großen Mannstein stand ich im Regen und aufziehenden Nebel und es bot sich mir folgendes Bild:
Die Wetterprognose für den Sonntag reichte von stark bewölkt bis hin zu vereinzeltem Niederschlag und war also gar nicht soooo schlecht. Aber beim Frühstück am Sonntag schien die Sonne und es wurde der mit riesigem Abstand schönste Tag der letzten Woche!!! Auch die Temperatur stieg innerhalb weniger Stunden um knappe 10 Grad, es war bei etwa 20 Grad wettertechnisch also ein ganz hervorragender, beinahe idealer "Frühlings-"Wandertag mitten im November. Der Blick auf die Wetterkarte verriet, was für ein Glück wir hatten: Im Norden von Hessen und im Westen von Deutschland fiel mit teilweise 70 bis 100 Litern an zwei Tagen so viel Regen, wie sonst im ganzen Monat!
Die Gruppe fuhr mit der S-Bahn um 09:06 ab Offenbach-Marktplatz bis Frankfurt-Hauptbahnhof und dann weiter mit der FKE Richtung Königstein bis Kelkheim-Mitte. Hier wartete ich bereits mit Heiko und Stefan auf die Ankunft der Regionalbahn und die Wanderung konnte beginnen.
Bereits nach wenigen hundert Metern ging es ordentlich bergauf...
Dieser Baumstumpf in der Wegmitte war kein schweres Hindernis.
Unsere Gruppe am kleinen Mannstein.
Dank des herrlichen Wetters hatten wir bereits hier einen schönen Blick auf die beiden Berge "Großer Feldberg" (Bild links oben) und "Altkönig" (Bild mitte oben) sowie auf Kelkheim-Fischbach in der Bildmitte.
Es sind nur etwa 1,5 km vom kleinen zum Großen Mannstein.
Unsere Gruppe von 17 Wandersleuten sowie Hund Rosie auf dem Aussichstspunkt "Großer Mannstein". Dank der herrlichen Sicht konnten wir problemlos den Kleinen und Großen Feldberg, den Alkönig sowie Frankfurt und sogar den Odenwald sehen. Hier steht eine Tafel, daß an diesem Ort die drei Brüder von Gagern 1838 den 'Staufenschwur' ablegten, sich gegenseitig zu unterstützen und sich die Kraft zu geben, für die Freiheit und Einigkeit Deutschlands einzustehen.Da die Wanderung bisher bei gutem Tempo völlig problemlos verlaufen war und niemand den Eindruck machte, daß es ihm zu anstrengend gewesen ist, fragte ich in die Runde, ob wir noch einen Umweg über den Kaisertempel laufen wollten. Etwas unsicher fragte ich einzeln nach, aber tatsächlich waren die gut 5 km bis hier hinauf wohl für niemanden zu anstrengend und alle schienen sich auf einen kleinen Umweg zu freuen. Also ging es einen schmalen Weg die letzten Meter bis zum Hohen Staufen hinauf, der mit 451 Metern die höchste Erhebung dieses Berges darstellt. Die nächsten 500 Meter waren wohl die anstrengendsten, denn es ging auf schmierigen, feuchten Blättern mit darunter liegenden rutschigen Felsen steil bergab.
Aber mit Geduld und gutem Schuhwerk war auch dieses Stück des Weges selbst für unsere blinden Mitwanderer kein Problem. Keine 500 Meter später aber gaben wir den Weg zum Kaisertempel auf: Der direkte Weg war zu schmierig und der breite, etwas längere Weg wäre dann doch ein zu großer Umweg gewesen. In knapp 45 Minuten wollten wir ja schon im Restaurant Gundelhard sein, wo wir Plätze reserviert hatten. Der Rest des Weges war breit und fest und plötzlich legte die Gruppe an Tempo zu, als wollten alle schnell am Mittagstisch sitzen.
Kurz vor erreichen der Gaststätte konnten wir über Felder bis zum Bahai-Tempel nach Hofheim-Langenhain sehen (http://www.bahai.de/).
Trotz eines kleinen Umweges erreichten wir nach 9 Kilometern nur wenige Minuten nach 13:00 Uhr beinahe pünktlich die Gundelhard. Das Restaurant war brechend voll, sogar im Außenbereich gab es bei diesem herrlichen Wetter kaum freie Plätze!
Trotz des riesigen Andrangs brauchten wir nicht lange auf unser Essen zu warten. Die Bedienung war sehr freundlich, das Essen hervorragend und ich glaube, daß alle mit dem Essen sehr zufrieden waren.
Nach dem Essen machte ich noch ein Gruppenbild vor dem Eingang der Gaststätte, dann verabschiedeten wir uns von Heiko und Stefan, die in Kelkheim wohnen bzw. das Auto am Bahnhof geparkt hatten. Für alle anderen ging es weiter zum S-Bahnhof Lorsbach (2,5 km):
Den S-Bahnhof Lorsbach (Lorsbach gehört zur Kreisstadt Hofheim) erreichten wir 3 Minuten vor Abfahrt der S-Bahn nach Offenbach.
Die Bahn war nicht voll und wir konnten alle in einem Bereich sitzen, so dass der Unterhaltung auch in der Bahn nichts im Wege stand...
In Frankfurt-Höchst verließ ich die Bahn, rannte zur FKE Richtung Königstein und schaffte so gerade noch meinen Zug nach Hause zurück nach Kelkheim. Daß wir unsere Bahnen so knapp bekommen haben, paßte zu diesem herrlichen Tag: Eine Woche lang war es kalt, extrem naß und stürmisch und dann von einem Tag auf den anderen so herrlich... wie hätte es da mit den Bahnen nicht klappen sollen?
Ein wunderbarer Tag! Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, auch bei den Mitarbeitern der Gundelhard, daß dieser Tag so schön geworden ist. Ganz besonders aber möchte ich mich bei den freiwilligen Mitwanderern bedanken, denn so musste diesmal niemand zu Hause bleiben, weil keine helfende Hand zur Verfügung stand!!!
André
Noch ein kleiner Nachtrag: Am Montag war es wieder kühl, grau und es regnete schon die ganze Nacht wieder leicht. Weil ich auf der Suche nach sehenden Mitwanderern auch mit einigen Wetterdienst-Kollegen gesprochen hatte, vermute ich Unterstützung aus unserem Kollegenkreis. Wenn ich den Wetter-Verantwortlichen endlich gefunden habe, dann gibt es so ein Wetter bei jeder Radtour oder Wanderung, versprochen!!!
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