18./19.05.13: Von der Nidda-Quelle bis zu Ihrer Mündung in den Main (2 Tage, 45 +99 km)
Ursprünglich wollten wir auch den Hinweg mit dem Rad von Offenbach bis zur Niddaquelle fahren, aber wir starteten erst spät und nahmen deshalb den Zug bis Nidda. In Nidda angekommen stand dort ein Bus mit einem riesigen Fahrradanhänger. Wir unterhielten uns kurz mit dem Busfahrer, er zeigte uns den Hänger und wie die Räder darin aufgehängt werden; Platz für ein Tandem gibt es dort eher nicht. Schade, aber wir wollten ja ohnehin mit dem Tandem der 'Nidda-Route' folgend bis zur Quelle im Hochmoor nördlich des Taufsteins auf 720 Metern Höhe fahren...
Das Wetter war herrlich, gemütlich fuhren wir auf der herrlichen Route bis nach Schotten. In Schotten suchten wir uns zunächst eine Unterkunft und machten uns dann an den steilen Aufstieg bis hoch zur Quelle. Diesmal versuchten wir erst gar nicht, der ausgeschilderten 'Nidda-Route' zu folgen, denn wir kennen den Weg inzwischen als zu steil und teilweise beinahe nur für Mountain-Bikes befahrbar.
Also quälten wir uns hinauf bis nahe der Jugendherberge Hoherodskopf, als plötzlich ein gelber Luftballon wie ein Stein vom Himmel fiel, an dessen Ende etwas hing. Es waren vielleicht 200 Meter bis zum Ballon, also fuhren wir diesen kleinen Umweg. Der Ballon lag direkt am Weg und am Ballon hing eine Karte von einem 4-jährigen Felix aus Offenbach!!! Auf dem Kindergeburtstag wurde wohl eine Art Wettbewerb gestartet, wessen Ballon am weitesten fliegen würde. Innerhalb ganz weniger Stunden mußte der Ballon die Strecke von vielleicht 80 Kilometern von Offenbach bis zum Hoherodskopf geflogen sein, wie wir am Datum leicht sehen konnten. Wir steckten die Karte ein und machten uns weiter auf den Weg zur Quelle...
An der Quelle machten wir dann wieder ein paar Fotos und uns alsbald an den Abstieg zurück nach Schotten, wo wir in einer Pension übernachten wollten. Wir folgten der sogenannten 'Nidda-Route', was bergab trotz des teilweise unangenehmen Schotters durchaus möglich ist.
Am Pfingstsonntag frühstückten wir gemütlich und machten uns bei herrlichem Wetter auf den Weg, der Nidda bis zu ihrer Mündung in den Main zu folgen.
Schon nach wenigen Minuten machten wir die erste Pause am Nidda-Stausee, denn Natur und Wetter waren einfach zu schön: überall blühten die Bäume, auf den Wiesen blühten unzählige Pflanzen, die Sonne brannte förmlich vom Himmel... Wir setzten uns auf eine große Bank und genossen die Atmosphäre. Nach etwa 15 Minuten aber ging es weiter: durch herrliche Landschaften bei strahlendem Sonenschein!
In Nidda teilt sich die Nidda-Route in eine Haupt- und eine Nebenroute. Wir folgten der Hauptroute und eines war klar: es muß die schönerer Route sein, da sind wir uns sicher. Vorbei an Naturschutzgebieten, dem alten Nidda-Lauf, einem Storchennest und immer weiter in Richtung Frankfurt.
In Gronau und Bad Vilbel selbst mußten wir die 'Nidda-Route' wegen Umleitungen kurz verlassen, aber die Strecke ist auch nach Bad Vilbel durchaus noch schön. Nur sind dort deutlich mehr Menschen unterwegs, was das Radfahren manchmal etwas anstrengend werden läßt. Aber wir haben ja Zeit und viel mehr Sorgen machten uns die dunklen Wolken am Himmel und der stark zunehmende Wind. Die Pausen wurden verkürzt, das Tempo leicht erhöht und so kamen wir trocken bis Frankfurt und selbst die wenigen Tropfen bis Offenbach konnten unsere gute Stimmung nicht trüben.
Am nächsten Tag (Pfingstmontag) fuhren wir etwa 2 km bis zum kleinen Felix und wollten die Karte vom Ballon abgeben und die gemachten Fotos zeigen, aber leider war niemand zu hause. Also schrieben wir unsere Nachricht auf und steckten dann alles in den Briefkasten... und sind jetzt gespannt, ob wir hören werden, ob Felix gewonnen hat.
Auf der Nidda-Route fährt es sich wunderbar! Das sicher schönste Stück liegt vielleicht zwischen Schotten und Bad Vilbel, aber auch weiter bis zum Main läßt es sich wunderbar fahren.
André
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