Tandemclub Offenbach - für Blinde, Sehbehinderte und ihre Freunde e.V. - Druckansicht Freitag, 22.11.24

28.03.15: kulinarische Stadtführung in Offenbach

vorheriger Bericht     nächster Bericht

 Angelo, der Chef des ital. Ladens, spricht zu uns.

Zu dieser kulinarischen Führung durch Offenbach`s Stadtzentrum hatten wir schon im letzten Jahr eingeladen. Heute, am 28.03.2015 folgten dann 20 Mitglieder und Freunde des Vereins dieser Einladung.

9.30 Uhr begrüßt uns Loimi Brautmann von der Agentur oflovesu zu dieser speziellen Führung. Er erzählt uns gleich zu Beginn, dass er nach Erscheinen des Buches von Ida Todisco „Offenbach-Liebe auf den zweiten Blick“ die Idee einer Führung mit dem Tandemclub ins Auge gefasst hatte.

Heute ist ein ausgeprägter Geschmackssinn gefragt, denn Laufen werden wir nur wenig. Wir bewegen uns in einem Radius von 500 m um den Ausgangspunkt Offenbach Marktplatz. Es war unser Wunsch mit dem eigentlichen Highlight, den Besuch der italienischen Käsefabrik L`Abbate in der Bieberer Str. zu starten. Andrea und Giuseppe L`Abbate begrüßen uns herzlich, erzählen uns etwas über die Firmengeschichte, beantworten Fragen zu ihren leckeren Produkten (Mozzarella und Ricotta) und lassen uns diese auch verkosten. Im Nu sind die liebevoll angerichteten Teller leer. Im Anschluss bleibt uns einwenig Zeit für einen kleinen Einkauf.

Weiter in der Nähe des Mathildenplatzes befindet sich ein indisches Geschäft, wo wir frittierte vegetarische Teigtaschen angeboten bekommen. Unserer sehr internationalen Truppe schmecken die Samosas und Pakoras vorzüglich, auch die Süßigkeiten, sehr ungewohnt, finden Zuspruch. Im Sonnenschein geht es weiter nach Little Italy, zu Angelos Laden Ecke Bleich-/Karlstr.. Der Verkaufsraum ist schon gut gefüllt, als wir 20 Personen uns auch noch hineinschieben. Wir müssen sehr aufpassen, nichts umzureißen, denn so kurz vor dem Osterfest ist der Platz sehr knapp. Ganz lustig sind die vielen verschiedenen Osterkuchen, die wie bunte Fähnchen von der Decke des Ladens baumeln. Zum Verkosten erhalten wir eine große Platte mit Wurst (leckere Mortadella, verschiedene Salamis und Schinken), Käse, vegetarische Antipasti (Oliven und eingelegtes Gemüse) und reichlich vom italienischen Brot. Trotz des vollen Ladens findet Angelo Zeit uns auch seine Firmengeschichte zu erzählen und speziell zur Jahreszeit uns etwas von den italienischen Ostervorbereitungen zu berichten.

Mit einem so vollen Magen lässt es sich schwer weiterlaufen. So gönnen wir uns eine kleine Pause in der gegenüberliegenden Pasticceria. Der Espresso ist hervorragend. Die kleinen Naschereien sind so verführerisch, dass zum Kaffee gleich einige dazu bestellt werden. Etwas ausgeruht, wandern wir weiter zum Wilhelmsplatz, wo samstags der traditionelle und über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Wochenmarkt stattfindet. Wir steuern den Stand eines Odenwälder Apfelbauers aus Breuberg an. Aus der eigenen Herstellung gibt es nach Wunsch Apfelsaft, Apfelwein oder Apfelsecco. Auch hier nutzen wir die gute Gelegenheit für einen kleinen Einkauf. Bevor wir den Markt verlassen, verweilen wir noch am Marktstand der Familie Jung aus Oberrad. Heidi Jung erzählt uns etwas über ihren Gartenbaubetrieb (in diesem Jahr werden 139 Sorten Tomatensorten angebaut) und lädt uns spontan zu einer Tomatenverkostung im August ein. Wir haben uns über die Einladung sehr gefreut. Auf unserem kulinarischen Streifzug durch die Stadt fehlt uns jetzt nur noch Klein Istanbul, in der Sandgasse beheimatet. Viele kennen diese Ecke von Offenbach gar nicht, die Architektur ist auch nicht gerade einladend. Unser erster Abstecher führt uns in die türkische Bäckerei Cavus. Wir testen gleich das neue Produkt Iskender Pide. Der umsatzstärkste Artikel sind die Simits (Sesamringe- schön viel Teig und reichlich Sesam, dazu ein sensationeller Preis) ganz lecker. Auch verschieden gefüllte Böreks probieren wir. Der Laden ist täglich von 6-23 Uhr geöffnet. So ist auch einmal eine Anfahrt vom Mainradweg für uns machbar. Gleich nebenan ist der Nihat-Markt. Vor dem Eingang laden die vielen Tische mit Obst und Gemüse zum Kauf ein. Auch drinnen erhalten wir einen Einblick in die türkischen und arabischen Lebensmittel. Wir wechseln nur die Straßenseite und sind auf dem Gelände der Mevlana Moschee. Wir werden in die Moschee gebeten und erhalten bei einer sehr angenehmen Führung kleine Einblicke in den religiösen Alltag.

Loimi Brautmann verabschiedet sich von uns. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle, dass er uns mit seinen sehr detaillierten und ausführlichen Beschreibungen die Architektur in Offenbach`s Stadtzentrum und die Sitten und Bräuche vieler Migranten näher brachte. Alle haben davon sehr profitiert, Danke dafür. Unseren blinden und sehbehinderten Mitgliedern wurde die Stadt sehr anschaulich nähergebracht, was bestimmt nicht sehr einfach war. Wir treffen uns wieder bei der Tomatenverkostung.

Gut die Hälfte unserer Gruppe interessiert noch das Angebot des Mevlana Moschee Restaurants. Trotz wenig Hungers werden noch Eintöpfe, Döner, Moussaka…. probiert. Alles ausgesprochen frisch und lecker zubereitet. Ein Grund mehr, um hier mal wieder einzukehren.

Danke auch noch einmal an unsere Mitglieder vom Wetterdienst. Wir hatten auch wettermäßig den schönsten Vormittag der Woche.

Petra

vorheriger Bericht     nächster Bericht