09.09.15 - 15.09.15 Mehrtagesfahrt nach Kenzingen
Unsere Mehrtagesfahrt 2015 führte uns in den Schwarzwald nach Kenzingen.
08.09.15 (Dienstag): Der Abend vor der Tour
Heute haben wir die Tandems verladen, damit es morgen früh gleich losgehen kann. Wir sehen uns morgen in Freiburg!
09.09.15 (Mittwoch): Freiburg - Kenzingen (33 km)
Heute ging es mit einem kleinen LKW und den Tandems bzw. mit dem Zug nach Freiburg. Erster Treffpunkt war der Hauptbahnhof, später trafen wir uns am Markt des Münsters in Freiburg und fuhren von dort ab mit 5 Tandems nach Kenzingen. Das Wetter war herrlich: Sonne den ganzen Tag, dazu die wunderbaren Ausblicke über Felder, Wiesen, Wälder und immer die Berge in greifbarer Nähe.
Zunächst fuhren wir in nordöstliche Richtung aus Freiburg heraus, über Denzlingen und dann immer an der Elz entlang (meist auf dem Elzdamm fahrend, wie an der Ostsee) in nordwestliche Richtung über Emmendingen, Riegel am Kaiserstuhl bis zum Leopoldskanal. Nach wenigen hundert Metern am Kanal entlang fahrend, fuhren wir über diesen und dann weiter an der Alten Elz bzw. der Elz entlang bis Kenzingen.
Als wir am Hotel eintrafen, standen dort bereits Eleonore und Roger und empfingen uns herzlich, die Tandems wurden in eine Garage gebracht, alle gingen auf die Zimmer und dann trafen wir uns um 19:00 Uhr zum Abendessen. Es gab einiges zu erzählen, das Essen schmeckte hervorragend und dann gab Roger einen Ausblick auf unser morgiges Programm: Bootsfahrt, Tandemfahrt durch Frankreich und über eine Rhein-Insel und dann Einkehr in einer kleinen Fischerei... Wir saßen bis weit nach 22:00 Uhr zusammen und freuten uns auf morgen!!!
10.09.15 (Donnerstag): Tandem- und Bootsfahrt (55 km)
Nach dem gemeinsamen Frühstück fuhren wir 9 km in Richtung Nordwesten bis nahe Rheinhausen. Dort bestiegen wir einen kleinen Holzkahn und fuhren knapp 2 Stunden über Altrheinarme. Was für eine wunderschöne Natur; nicht nur zum Ansehen, sondern für uns alle zu hören bzw. zu erleben! Unseren Kahn steuerte ein Rheinfischer, der uns mit viel Humor die Pflanzen und Tieren der Umgebung näher brachte. Viel zu schnell war die kurzweilige Fahrt mit 3 kleinen Stromschnellen vorbei! Am Ende hörten wir den Krach vom Europapark Rust, der bis in das Naturschutzgebiet herüberschallte. Zu sehen waren aber nur die hohen Achterbahnen des Vergnügungsparks.
Wir bestiegen unsere Tandems, die Roger in der Zwischenzeit zum neuen Startpunkt transportiert hatte. Wir fuhren Rheinabwärts bis zur Fähre Kappel-Rheinau und setzten dort nach Frankreich über. Von jetzt ab fuhren wir in Frankreich Tandem!
Wir machten eine Pause in einem französischen Markt, kauften etwas zu essen ein und genossen das dann vor Ort. Kaffee und Kuchen schmeckten auch hervorragend, so daß wir froh gelaunt noch einige Kilometer durch Frankreich fuhren, Rheinaufwärts ging es erst auf dem Festland, anschließend auf einer Rheininsel etliche Kilometer, bis wir dann über einen kleinen Damm nahe Weisweil wieder auf die deutsche Seite fuhren. An der "Skulpturenstraße Weisweil" standen viele geschnitzte Figuren. Leider konnten wir unseren Mitfahrern davon nur vom Tandem aus berichten, denn wir wollten gegen 17:00 zu Abend essen.
Nach einem hervorragendem Abendessen im Fischrestaurant unseres Rhein-Fischers, wo wir im Innenhof unter einem Feigenbaum saßen und sogar zwei reife Feigen davon essen durften, konnten wir auch mit einem ausgetauschten Fahrradschlauch wieder sorgenfrei weiterfahren, wir hatten den Schlauch wegen eines Schleichers gewechselt. Zum Hotel in Kenzingen waren es dann nur noch wenige Kilometer. Manche gingen aufs Zimmer, andere wollten sich noch im Restaurant zusammen setzen und einige nutzten das Schwimmbad und die Sauna im Hause.
Wieder ging ein unbeschreiblich schöner Tag zu Ende! Insgesamt sind wir heute erst 9 km, dann 46 km mit 6 Tandems gefahren.
11.09.15 (Freitag): Tandemfahrt, Orgelmuseum (66 km)
Wir starteten wieder um 09:30 Uhr und fuhren auch heute wieder mit 6 Tandems bei herrlichem Sonnenschein-Wetter. Es ging in südöstliche Richtung über Hecklingen, Riegel am Kaiserstuhl, Bahlingen am Kaiserstuhl, Teningen, Emmendingen und Sexau nach Waldkirch.
Dort besuchten wir als erstes das seit 30 Jahren bestehende Elztalmuseum mit einer Orgelausstellung. Nicht nur ein Orgelspieler in unseren Reihen war von der Ausstellung und sicher auch von der Art, wie sie von einer sehr netten Dame präsentiert wurde, begeistert. Wir durften mit Handschuhen Orgeln von innen betasten, bekamen erklärt, wie Orgeln funktionieren und machten selbst mit zwei Orgelpfeifen den Ruf des Kuckucks nach, wie er oft aus den gleichnamigen Uhren erschallt. Viele verschiedene Orgeln ließ unsere aufgeschlossene Museumsmitarbeiterin spielen, an manchen 'Leierkästen' durften wir selbst die Musik aussuchen und dann durch manuelle Arbeit, also dem Drehen eines Rades oder einer Kurbel, die Musik abspielen. Ein sehr bekanntes Lied sollten wir mitsingen, was auch einigermaßen gelang und bei einem anderen Lied tanzte ein Teil der Gruppe. Was für ein Erlebnis für die gesamte Gruppe, diese wunderbare Musik einer vergangenen Zeit!
Nach dem Museumsbesuch gingen wir wenige hundert Meter zu Fuß in die Altstadt und genossen ein Eis, mancher machte einen kurzen Abstecher in eines der Geschäfte. Auch zurück zu den Rädern ging es wieder durch eine sehr schöne Fußgängerzone, in der viele Plätze vor den Restaurants zum verweilen einluden. Aber unser Ziel für das Abendbrot war eine kleine Gaststätte in Vordersexau, die wir nach kurzer Fahrt um 16:00 Uhr erreichten.
Das Essen schmeckte köstlich! Es ist schon ein Vorteil, wenn man von Einheimischen zu Sehenswürdigkeiten oder besonders guten Restaurants geführt wird, die nicht unmittelbar an Radrouten liegen.
Der Rückweg, sehr ähnlich dem Hinweg, wurde durch die langsam sinkende Sonne zu einem tollen Erlebnis. Die Vogesen auf der einen Seite, der Schwarzwald auf der anderen Seite und wir mitten drin, auf relativ flachen Radwegen und kleinen Straßen. Auf einem Abschnitt des Dammes grasten hunderte von Schafen. Ein toller Anblick und beim Vorbeifahren war das Gras zupfen der Tiere auch für unsere Mitfahrer deutlich zu hören...
Wir waren schon kurz vor Kenzingen, die Sonne noch nicht untergegangen und irgendwie wollten wir die Tandems bei diesem tollem Wetter noch nicht in die Garage fahren! Also fuhr Roger mit uns noch einen kleinen Umweg zu einem Campingplatz, wo wir eine Kleinigkeit trinken wollten, bevor es wegen der anbrechenden Dunkelheit dann doch sein mußte, daß wir unsere Tandems für ein paar Stunden abstellten.
Am Abend holten wir dann noch eine Mitfahrerin mit dem Tandem am Bahnhof ab, weil sie leider erst zum Wochenende hin frei bekommen hatte. Und nicht nur ihretwegen haben wir uns schon beim Abendessen gefragt: nach zwei so tollen Tagen, was kann da noch kommen?
12.09.15 (Samstag): Tandemfahrt ins Liliental (62 km)
Heute fuhren wir zum Versuchsgelände Liliental im Forstbezirk Breisach. Hier wachsen eine Reihe von Raritäten der heimischen Flora, zum Beispiel mehrere Orchideen-Arten oder andere standorttypische Blütenpflanzen, die es nur noch am Kaiserstuhl gibt. Auf dem Gelände wurden viele Baumarten angepflanzt, um deren Wachstum zu beobachten und mit anderen Standort-Einrichtungen dieser Art zu vergleichen.
Wir starteten unsere Tour um 09:45 Uhr und fuhren in südwestliche Richtung. In Bahlingen a.K. machten wir eine kurze Rast, nachdem die Kaiserstuhlbahn unsere Tandemgruppe an einem Bahnübergang für einen Augenblick getrennt hatte. Dann ging es auf herrlichen Radwegen weiter bis ins Liliental. Landschaft und Wetter waren wieder ganz wunderbar, obwohl es heute einige Wolken am Himmel gab.
Der knapp 3 Kilometer lange Anstieg zur Gaststätte "Zur Lilie" hatte es in sich und verlangte uns auf dem letzten Kilometer einiges ab. Wir konnten an einem langen Tisch unter Sonnenschirmen zusammen sitzen und das Wetter, den Ausblick, die Ruhe und das Essen genießen. Nach der kleinen Stärkung machten wir noch einen kurzen Rundgang auf dem hügligen Gelände. Viel Bäume hatten Schilder mit Erklärungen, so daß wir wußten, was wir sahen und was das besondere dieser Art ist. Redwood- und Mammut-Baum waren genauso etwas besonderes, wie die vielen Birken-Arten. Und dann diese Ruhe in dieser traumhaft schönen, hügligen Landschaft...
Der Rückweg ging irgendwie besonders zügig vonstatten, zumindest schien es so. Vielleicht lag es auch daran, daß wir nur zwei ganz kurze Pausen an einem Birnenbaum-Standort sowie einem Soja-Feld machten. Wir fühlten die haarigen Soja-Bohnen und konnten von dort sogar den Feldberg im Schwarzwald sehen. Roger wußte auch viele weitere Namen der Berge im Schwarzwald oder in den Vogesen. Aber zumindest den Feldberg kannten wir.
Den Abend verbrachten wir in der Gaststätte "Haferkasten" in Kenzingen. Vor dem Essen begrüßten wir die 5 Esel, die neugierig nach Futter über den Zaun lugten. Dann nahmen wir an einem langen Tisch auf dem Hof Platz. In den großen Bäumen über uns zwitscherten die Spatzen. Ein sehr schönes Ambiente! Leider mußten wir dann doch in das Innere der Gaststätte gehen, denn es begann zu regnen. Aber auch das war etwas besonderes: hinter einer Glasscheibe konnten wir die Pferde und Reiter beobachten, die in der Halle ihre Übungen machten.
Das Essen war sehr gut, der frische Süße ein Gedicht! Bekannte von Roger und Eleonore setzten sich zu uns und es wurde auch an diesem Abend wieder sehr spät. Zum Glück hatte der Regen nachgelassen und der Rückweg mit den Tandems im Dunkeln war schnell geschafft.
13.09.15 (Sonntag): Zug-und Tandemfahrt nach Ettlingen (86 km)
Heute begann der Tag recht früh, denn wir mußten neben den geplanten 85 Kilometern mit dem Tandem auch noch mit dem Zug bis Offenburg fahren. Um 07:00 Uhr trafen wir uns zum Frühstück, um 08:23 fuhr unser Zug von Kenzingen nach Offenburg. Am Bahnhof in Kenzingen verabschiedeten wir uns von Eleonore und Roger, dann kam ein Doppelstockzug mit großem Fahrrad-Abteil und wir waren schon bei der Einfahrt des Zuges erleichtert. Unsere 5 Tandems bekamen wir leicht hinein, der Zug war recht leer und so war die Fahrt völlig streßfrei.
Von Offenburg fuhren wir mir den Tandems zunächst bis Bühl und nahmen im "Culinarium" einen kleinen Imbiß zu uns. In der Stadt fand gerade das 68. Bühler Zwetschgenfest statt, auf dem Rummelsplatz und in den Straßen herrschte reger Betrieb.
War die heutige Strecke am Beginn durch einige kräftige Hügel etwas anstrengend, so waren die Ausblicke auf die Berge um uns herum einfach nur wunderschön. Immer wieder ging es durch Naturschutzgebiete, wie z.B. das Moor- und Feuchtgebiet Federbachbruch.
Am frühen Abend kamen wir in Karlsruhe-Ettlingen an. Nur wenige hundert Meter vor dem Hotel fanden wir auf dem Schloßplatz eine Sitzgelegenheit an 3 Tischen nebeneinander im "täglich". Wir saßen eine ganze Weile, genossen das sehr gute Essen und begaben uns dann zügig ins Hotel.
14.09.15 (Montag): von Ettlingen nach Weinheim (83 km)
Unser Hotel in Ettlingen (Ldk. Karlsruhe) war ein "ibis-style"-Hotel. Alles hatte seinen besonderen Stil, man muß dies mögen. Viele von uns gewöhnten sich sehr schnell an die künstlerische Gestaltung der Zimmer: die Aufteilung machte es uns besonders leicht, sich zurecht zu finden.
Unsere Fahrräder waren in der Tiefgarage untergebracht und als wir am heutigen morgen los wollten, da hatten wir schon wieder einen Platten an dem selben Rad, wie schon 4 Tage zuvor. Zum Glück war heute ein Wochentag, so konnten wir uns schnell mit einem neuen Reifen und einem neuen Mantel absichern. Die Zeit, die das Tandem in der Werkstatt war, nutzten wir, um uns mit Dingen zu versorgen, die wir in den Pausen essen oder trinken wollten. Etwas verspätet aber doch glücklich, daß alles wieder so reibungslos abgelaufen ist, starteten wir um 10:45 Uhr mit unserer heutigen Tandemfahrt von Ettlingen nach Weinheim.
Bis kurz vor Heidelberg hatten wir wunderbares Wetter, aber die aufziehenden tiefschwarzen Wolken am Himmel kündeten das nahe Unwetter an. Wir waren auf einem riesigen freien Feld, als wir die ersten Donner grollen hörten und der Wind enorm zugenommen hatte. Ein Gewitter auf freiem Feld wollten wir nicht erleben und so traten wir in die Pedale, so stark wir es in der Gruppe eben konnten. Wir erreichten das Ende der kilometerlangen Freifläche in dem Augenblick, als der Regen und das Gewitter so richtig losbrach. Eine Bushaltestelle bot uns und sogar den Rädern Schutz, so daß wir das Naturschauspiel mit Blitz, Donner sowie heftigem Wind und Regen beinahe schon genießen konnten. Vermutlich waren wir aber einfach nur heilfroh, es quasi in letzter Minute geschafft zu haben. Wir hatten noch 20 km bis zu unserem Hotel, die schafften wir nach einer größeren Pause beinahe trocken, am Ende sogar wieder bei Sonnenschein.
Im Hotel konnten wir den letzten gemeinsamen Abend bei wiedereinmal sehr leckerem Essen beschließen, auch mit einem kleinem Resümee zu unserer diesjährigen Mehrtagesfahrt.
15.09.15 (Dienstag): Weinheim - Offenbach (84 km)
Unsere Mehrtagesfahrt 2015 ging heute mit der letzten Etappe unserer Rückfahrt aus dem Schwarzwald leider schon wieder zu Ende. Was waren das für erlebnisreiche Tage!!! Eigentlich hatte alles geklappt, sogar die beiden Platten kamen zu einem sehr günstigen Zeitpunkt und haben uns nicht aufgehalten. Das beinahe über die gesamte Zeit perfekte Wetter, die hervorragende Vorbereitung der Touren durch Roger und Eleonore...
Heute jedenfalls kam das Ende der Tour und wie schon so oft, haben wir auch hier wieder versucht, allen Wünschen gerecht zu werden. So mußte nicht jeder bis zur Rosenhöhe mitfahren, wir setzten Mitfahrer in Eberstadt und Arheiligen ab, um ihnen den Rückweg so einfach wie möglich zu machen.
Einen schönen Abschluß gab es bei einem gemeinsamen Essen im visavis in Seeheim. Wenn auch durch puren Zufall, wir hatten auch hier wieder ein hervorragendes Lokal gefunden.
Um kurz vor 18:00 Uhr kamen wir heute in Offenbach am Ende unserer Tour, unserer Mehrtagesfahrt 2015 an.
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