Tandemclub Offenbach - für Blinde, Sehbehinderte und ihre Freunde e.V. - Druckansicht Freitag, 18.10.24

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Dialog im Dunkeln 14.04.2013

der Vorstand hatte die Piloten ins Dialogmuseum eingeladen. Hier können Sehende erfahren, unter welchen Bedingungen Blinde leben und sich täglich zurechtfinden müssen.

 

Die eineinhalbstündige Tour startete kurz vor 11:00Uhr und unser Guide war Ikram, die sich extra für den Tandem-Club Zeit genommen hatte.

 

Wir durchliefen die Erfahrungsräume, der Weg zum ersten in totaler Dunkelheit ließ manchen Puls höher schlagen. Aber wir hatten ja Langstöcke und konnten uns zudem an einer Wand orientieren. Im Klangraum erwartete uns Ikram. Sie begrüßte uns und forderte uns auf dem Boden sitzend der Musik und den Geräuschen zu lauschen. Wenn man nichts mehr sehen kann, nimmt das Gehör viele Aufgaben zur Orientierung wahr. In Ruhe waren natürlich viele Geräusche zu identifizieren. Und weiter ging es in einen Park. Ikram machte uns auf die wechselnde Bodenbeschaffenheiten aufmerksam, auch die dient der Orientierung. Wir konnten "hören und fühlen", was es im Park zu sehen gibt, Wasser, Vögel, Sträucher usw.

Unser Weg führte uns ans Wasser, wir bestiegen ein Boot und fuhren ein Stück über den Main durch Frankfurt. Im Stil einer Fremdenführerin erläuterte uns Ikram, was gerade zu sehen war. Wir erfuhren durch die Bewegung des Bootes, durch Geräusche sogar durch Gischt, dass wir tatsächlich auf dem Wasser waren (die Simulation erschien uns perfekt). Wir stiegen aus und mussten eine Straße überqueren, sobald die Ampel gefunden war, ging das gut, die Ampel sagt ja dem Blinden, wann grün ist. Wir fühlten Autos, einen Briefkasten, Hauswände, um nur einiges zu nennen.

Sport sollte natürlich nicht fehlen, also machten wir uns ans Torwand-Schießen. Ikram erklärte uns, dass unterschiedliche Geräusche die Ziele oben links und rechts markieren. Alle hatten zwei Versuche und es war nicht verwunderlich, dass wir nicht getroffen haben.

Zum Abschluss führte uns Ikram in die Dunkelbar, wo wir Kaffee, Erfrischungen und kleine Snacks kaufen konnten. Der "Barkeeper" wechselte auch Geld und erkannte im Gegensatz zu uns ganz leicht die Münzen, machte Kaffee und holte die verlangte Erfrischung aus dem Kühlschrank.

 

Es war eine gute Erfahrung für die Teilnehmer und wir sagen Ikram Danke für die gute Führung.

 

Johannes

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