27.01.19 (4. So) Wanderung von Hochheim zur Domäne Mechtildshausen, Petra, 12 km
https://www.domaene-mechtildshausen.de/ Mechthildshausen 1, 65205 Wiesbaden-Delkenheim, Tel. 0611 / 7374656
Entgegen der ersten Planung fuhren wir mit 2 Autos nach Hochheim, da dies für uns leichter zu organisieren war.
Vom Bahnhof Hochheim aus liefen wir zunächst bergauf in Richtung Norden bis zur weithin sichtbaren katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul. Sie gilt als die einzige hessische spätbarocke Fresko-Kirche. Petra wußte einiges zur Kirche und zu den Weinlagen um uns herum zu erzählen, dann liefen wir auf den Herrnbachweg (Weinerlebnisweg Oberer Rheingau), umgeben von Weinbergen und mit einer tollen Fernsicht in die Main-Ebene weiter ins Zentrum von Hochheim. Im Diether-Hummel-Park hörten und sahen wir Papageien, die wir ja auch schon im Schloßpark Biebrich und auf der Mainspitze erleben konnten. An Wasserturm und Weststadt-Center vorbei erreichten wir das Hochheimer Marktgelände und wenig später ließen wir die Stadt hinter uns und wanderten über freiem Feld mit Blick auf das Vogelnest (Aussichtskanzel).
Über die B40 hinweg liefen wir ein Stück am Käsbach entlang bis zur Kiesgrube Delkenheim. Über Jahrzehnte wurde hier Quarzsand und Kies abgebaut. Heute kann man das Gelände nur bei speziellen Führungen besichtigen. Es ist Rückzugsgebiet für viele seltene Rast- und Brutvögel, Libellen, Reptilien, Amphibien sowie Heuschrecken- und Schmetterlingsarten.
Wenig später überquerten wir auf der Regionalparkroute (Elisabethenstraße) den 6 km langen Käsbach. Dieser Bach entsteht aus der Entwässerung des US-Militärflugplatzes Wiesbaden-Erbenheim, wo er bis in die 1930-er Jahre auch sein natürliches Quellgebiet hatte. Er gilt heute als "kritisch belastet" und mündet im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kostheim in den Main.
Wir sahen 3 Störche, die relativ nahe zu uns im Gras standen und vermutlich nach Futter suchten, liefen an den eingezäunten Wohnungen der US-Armee vorbei und erreichten die Häuser der Domäne Mechthildshausen.
Da wir im Café Bohne nicht reservieren konnten und es immer sehr voll ist, hatten wir Plätze im Restaurant der Domäne reserviert. Wir saßen an einem großen runden Tisch mit einer Gewölbekeller-Decke. Das Essen war sehr gut, die freundliche Atmosphäre wunderbar und tatsächlich waren auch hier im Restaurant alle Tische besetzt!
Die Domäne Mechtildshausen bei Wiesbaden-Erbenheim ist ein landwirtschaftlicher Betrieb, der als Sozialeinrichtung der Wiesbadener Jugendwerkstatt geführt wird. Das Hofgut selbst ist mehrere Hundert Jahre alt und diente bereits zur Zeit der Karolinger der Bewirtschaftung der Felder (berühmtester Karolinger war Karl der Große, 768 bis 814 König des Fränkischen Reichs). Die heutige Pachtung durch die Wiesbadener Jugendwerkstatt verfolgt den Zweck, benachteiligte Jugendliche auszubilden und Langzeitarbeitslose in das Berufsleben zu reintegrieren. Insgesamt werden an den verschiedenen Standorten der Domäne heute 500 Jugendliche in zahlreichen unterschiedlichen Berufen ausgebildet. Auf dem Gelände der Domäne gibt es neben den Hofmarkt eine Metzgerei, eine Bäckerei, ein Restaurant, ein Café und ein Gästehaus (Quelle: wikipedia).
Nach dem Essen sahen wir uns noch kurz um, sahen Esel, Kühe, Hühner und Pferde und machten uns dann auf den Rückweg nach Hochheim. In Hochheim setzten wir uns noch auf ein Glas Hochheimer Wein ins Weingut Preis, denn dieser schöne Tag brauchte einen würdigen Abschluß!
Vom Weingut Preis war es dann nur noch ein kurzer Weg bis zum Parkplatz am Bahnhof, wo wir uns verabschiedeten und wieder auf den Rückweg machten. Kaum saßen wir in unseren Autos, fing es anhaltend zu regnen an. Was für ein Glück wir mal wieder hatten, denn es regnete vor und nach unserer Wanderung und auch, als wir beim Essen waren. Bei unserer Wanderung regnete es nicht und obwohl in der Vorhersage anders angekündigt, ließ sich sogar die Sonne mehrmals kurz blicken.
Wir waren uns alle einig: ein herrlicher Tag und die Domäne Mechthildshausen müssen wir auch wegen des fantastischen Kuchens wieder besuchen. Auch gefiehl allen der gemeinsame Abschluß im Lokal nach der Wanderung und so war die einhellige Meinung, daß wir so einen Abschluß am Ende des Tages öfter machen sollten.
André
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