Tandemclub Offenbach - für Blinde, Sehbehinderte und ihre Freunde e.V. - Druckansicht Donnerstag, 21.11.24

19.10.19  (3. Samstag)
Erlebnisbergwerk Merkers

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Unsere Gruppe am Eingang des Bergwerks.

http://www.erlebnisbergwerk.de/de/index.html 

https://de.wikipedia.org/wiki/Erlebnisbergwerk_Merkers

 

Es war wieder einer dieser ganz besonders schönen Ausflüge! Angemeldet hatten sich 12 Personen, so daß wir mit 3 Autos von Offenbach nach Merkers gefahren sind.

Nach der Anmeldung nahmen etwa 80 Personen in einem Raum Platz und es gab eine kleine, sehr kurzweilige Einweisung. Diese begann in etwa mit den Worten, daß die Bergleute uns gleich alle unter die Erde bringen würden - so etwa 500 bis 800 Meter. Von Anfang an herrschte eine nette Atmosphäre und die Ausführungen der Bergleute waren in den kommenden knapp 3 Stunden nicht nur humoristisch sondern auch sehr informativ und kurzweilig.

Mit dem Förderkorb ging es schnell nach unten, wobei sich die Fahrt wie die in einem normalen Fahrstuhl anfühlte. Es war zwar eng (der Förderkorb war mit etwa 25 Menschen einfach sehr voll), aber weder besonders laut noch ruckelte es auffällig.

Wir gingen durch eine Schleuse, die wegen des Druckausgleiches wohl sein muß und sahen auf einer Art Parkplatz viele LKWs stehen. Auf jeden LKW passen wohl bis zu 30 Personen und so fuhr unsere Gruppe mit 3 LKWs los. Die Fahrt wirkte in dem engen Tunnelsystem rasant, aber es soll nie mehr als 30 km/h gefahren worden sein. Die LKWs hatten Scheinwerfer nach vorne und auch nach hinten. So war es um uns herum immer hell genug, daß wir die Felsen und Salze ganz gut erkennen konnten. Im Scheinwerferlicht tauchten auch immer wieder Verkehrsschilder auf, denn in diesem 4700 km(!) langen Tunnelsystem braucht vielleicht auch der eine oder andere Bergmann hin und wieder etwas Orientierung, auf jeden Fall aber die Läufer des jährlichen Marathons oder aber die Radfahrer der verschiedenen Radveranstaltungen. Schilder mit 17% Gefälle oder Steigung ließen uns staunen und tatsächlich kam man bei dieser Schräglage seinem Nachbarn unweigerlich sehr nahe. Wirklich unangenehm an der Fahrt war aber nur der Fahrtwind, denn es zog auf der gesamten Fahrt gewaltig!

Im tiefsten Konzertsaal der Welt passen 1400 Personen hinein und man braucht etwa 75 Minuten, um diese Anzahl von Personen von der Erdoberfläche bis zum Konzertsaal mit Förderkorb und LKWs zu bringen. Wir bekamen eine kleine Lasershow mit Musik geboten. Fantastisch!!!
Im Goldraum lagen Goldbarren und Säcke mit (vermutlich) Geld und der Aufschrift "Deutsche Reichsbank Berlin". Wir sahen einen kurzen Film, wie die Amerikaner diese Höhle 1945 mit den Gold- und Devisenbeständen der Reichsbank sowie vieler Kunstgegenstände entdeckten.
An der "Kristallbar" konnte sich jeder etwas zu trinken kaufen, anschließend konnten wir in drei Gruppen die Kristallgrotte besichtigen.
In einem Museum waren Großfahrzeuge, Motorräder und viele andere Gerätschaften, die man im Bergbau benötigt, ausgestellt.

Nach diesem tollen Erlebnis standen wir an unseren Autos und verpflegten uns mit den Sachen aus der Lunchbox, die Michael für uns gepackt hatte (Danke für diese schöne Überraschung!). Wir standen lange so zusammen, denn essen und trinken waren das eine, der Austausch über das gerade erlebte das andere, was jetzt unbedingt sein "mußte".

Wir fuhren dann zur Gedenkstätte Point Alpha, die einige unserer Tandemgruppe bei unserem Ausflug nach Tann im Juli 2011 schon besichtigt hatten. Einige gingen heute in das Museum "Haus auf der Grenze", andere gingen den "Weg der Hoffnung" zur heutigen Ausstellung auf dem ehemaligen US-Stützpunkt.

Nach diesem 2. Programmpunkt für den heutigen Tag folgte alsbald der 3. Tageshöhepunkt: wir fuhren zur Brathänchenfarm Steinau. Als wir um 16:15 Uhr dort eintrafen, war das Lokal nocht nicht ganz voll besetzt, wir bekamen einen Tisch zugewiesen und freuten uns über das tolle Ambiente. Die Grillspieße sahen eher wie riesige Schwerter aus und das Essen wurde nicht einfach so an den Tisch gebracht, sondern irgendwie "zelebriert". Wir fühlten uns wohl, es schmeckte vorzüglich und blieben deshalb auch bis 19:00 Uhr im Lokal sitzen. Als wir dann aufbrachen, standen viele Leute bereits an und warteten auf einen Platz im großen und jetzt schon lange voll besetztem Lokal.

Wir änderten die Zusammensetzung in den Autos ein wenig, so daß die Teilnehmer leichter nach hause gebracht werden konnten, verabschiedeten uns voneinander und machten uns getrennt auf den Rückweg nach Offenbach. Gegen 20:00 Uhr endete dieser lange, aber sehr erlebnisreiche Tag für uns alle. Nochmal ein extra DANKE an Michael für diese tolle Idee mit 3 Programmpunkten an diesem Tag!!!

André

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