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20.11.11: Fahrt über die Hohe Straße nach Ronneburg.

Zu dieser Fahrt hatten sich 3 Piloten und 2 Mitfahrer angemeldet, so konnten wir heute mit 2 Tandems unsere vermutlich letzte große Tour in diesem Jahr fahren. Wir starteten in Offenbach um kurz nach 9:00 Uhr, fuhren dann zunächst an den Main und weiter bis Bürgel, über den Arthur-von-Weinberg-Steg nach Fechenheim und dann weiter bis zum Berger Hang nach Frankfurt-Bergen Enkheim. Nachdem wir diesen steilen Anstieg schiebend geschafft hatten, waren es nur noch wenige hundert Meter bis zum Beginn der Hohen Straße. Hier stand eine Wand aus Metall, in der Mann den Verlauf der Hohen Straße erfühlen kann, denn die Straße selbst sowie angrenzende Orte sind entweder erhaben oder als Durchbruch in der Platte erfühlbar. So kann man sehen, daß diese Straße ein Teil der Via Regia von Santiago de Compostela bis nach Kiew ist.

 Rima und Peter erfühlen den Verlauf der Hohen Straße.

Die Hohe Straße verdient ihren Namen, denn wir konnten von beinahe überall weit ins Umland blicken. Es machte Spaß, so auf den recht gut zu befahrenden, asphaltierten Weg dahin zu gleiten. An einer Weggabelung machten wir eine kurze Pause, um auf die Karte zu blicken und sahen einen riesigen Wartbaum, der um 1600 gepflanzt worden ist und somit über 400 Jahre alt sein muß.

Großer Wartbaum, über 400 Jahre alt.

Der Baum steht natürlich unter Naturschutz und ist komplett eingezäunt. Wir fuhren weiter bis kurz vor Ronneburg und machten hier unsere große Pause. Jeder hatte etwas zum Essen dabei und beinahe alles wurde untereinander geteilt (Bouletten, Kekse, heißen Tee, Pralinen). Der Blick auf die Karte verriet uns, daß wir nur noch wenige Kilometer von der Ronneburg entfernt waren. Aber die vielen kleinen Dreiecke auf der Karte zeigten uns auch, daß die nicht gerade wenigen Hügel bis jetzt noch nichts dagegen waren, was jetzt vor uns lag. Leider war aus der Karte nicht ersichtlich, daß der schöne, asphaltierte Weg jetzt zu Ende war und so fuhren wir ein wenig hin und her, denn Mountenbike-Gelände wollten wir dann doch nicht fahren. Nach mehreren kräftigen Anstiegen und Abfahrten fuhren wir auf eigentlich gut zu fahrenden Waldboden, dazu dieser herrlich gelbe, grüne und braune herbstliche Wald. Das schönste: endlich zeigte sich auch die Sonne.

Wunderschöner Herbstwald kurz vor Ronneburg.

Endlich ging es wieder bergab und nachdem wir aus dem Wald heraus waren, sahen wir sie vor uns liegen: die Ronneburg.

Die Ronneburg: so nah und doch an diesem Tag zu weit weg für uns.

Es war einfach schon zu spät und wir hatten auch nicht mehr viel zum Zusetzen: ständig mußten Marcus und Peter auf uns warten. Deshalb begnügten wir uns mit dem Blick aus der Ferne und fuhren zunächst über Straßen wieder zurück in Richtung Erlensee bzw. Hanau. Kurz nach Rodenbach im Naturschutzgebiet der Kinzig haben wir uns dann kräftig verfahren: Irgendwann endete unser Weg einfach und wir mußten kilometerweit zurück fahren. Unsere gute Laune litt nur kurz, denn wir sind in schöner Landschaft einfach ein paar Kilometer mehr gefahren...

In Hanau überlegten wir einen Moment, ob wir mit der S-Bahn zurück fahren sollten, aber eigentlich wollten wir das alle nicht. Also ging es weiter am Main entlang, mit der Fähre bei Maintal auf die südliche Main-Seite und dann weiter nach Offenbach. Nach 91 Kilometern waren wir wieder zurück: wie üblich bei solchen Touren etwas erschöpft aber natürlich froh und glücklich: das Wetter war gut, bei etwa 8 Grad und kaum Wind radelte es sich prima, wir hatten keine Panne und es gab nichts, was uns die gute Stimmung hätte nehmen können. Es spielte keine Rolle, daß wir uns einmal gehörig verfahren hatten und am Ende doch erst nach 17:00 Uhr, statt der angepeilten 16:00 Uhr in Offenbach zurück waren.

André


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