25.01.20 (4. WE, Sa) Wanderung Seltenbachschlucht, Klingenberg, Jutta
Unser Ausflug in Bildern
Wir fuhren mit 3 Autos und trafen uns um 10:00 Uhr am Bahnhof der "Rotweinstadt Klingenberg". Direkt am Bahnhof gab es einen vielversprechend aussehenden Bäckerladen, der auch Frühstück anbot. Aber wir hatten ja leider schon gefrühstückt...
Ab Bahnhof Klingenberg (Stadtteil Trennfurt) gingen wir über die Mainbrücke zur Klingenberger Altstadt (ca. 300 m). In der Altstadt statteten wir zunächst dem Gewürzladen von Ingo Holland einen Besuch ab. Am Eingang zum Laden stand ein Bär aus Stein, den wir ersteinmal ausgiebig ertasten konnten. Dieser wurde 1999 zur Erinnerung an das Teddybär-Picknick im Jahr zuvor aufgestellt, an dem 7493 Besucher mit Teddy's teilnahmen und mit diesem Rekord einen Eintrag in das Guinness-Buch erreichten.
Die schiere Menge an Gewürzen im Laden war überwältigend. Wir konnten viel riechen und manches auch probieren. Die noch vor uns liegende Wanderung verhinderte wohl, daß wir mit noch deutlich mehr Einkäufen den Laden verlassen haben.
Nach diesem Einkauf ging es nur sehr kurz leicht bergauf zur Seltenbachschlucht. Die Seltenbachschlucht östlich von Klingenberg am Main ist ein enges Kerbtal. Diese sogenannte Klinge gab der alten Clingenburg und später der Stadt Klingenberg ihre Namen (wiki: Seltenbach).
Der Seltenbach ist ein etwa drei Kilometer langer rechter Zufluss des Mains bei Klingenberg am Main im Landkreis Miltenberg im bayerischen Spessart.
Die Seltenbach-Schlucht zählt laut lfu.bayern.de zu den schönsten Geotopen Bayerns! Eine wunderschöne Schlucht - zu jeder Jahreszeit! In ihr und den umliegenden Waldflächen gibt es eines der bedeutendsten und individuenreichsten Vorkommen des Feuersalamanders. Deshalb war auf manchen Schildern auch "Die Schlucht der Salamander" zu lesen.
In der Seltenbachschlucht durchwandert man verschiedene Buntsandstein-Schichten, die an den felsigen Schluchtwänden studiert werden können. Am oberen Ausgang der Schlucht befinden sich Gebäude des ehemaligen Tonbergwerks Klingenberg. Hier wurden seit dem Mittelalter verschiedene, besonders reine und hochwertige Spezialtone abgebaut, die weltweit gefragt waren. Das Werk wurde 2011 geschlossen. Die einstigen Büro- und Personalgebäude sind umgebaut worden und beherbergen heute die Greifvogelstation des Landesbundes für Vogelschutz.
Nach "Besichtigung" der Sortieranlage des Tonwerks liefen wir durch den Wald über den Altenbrunn- und Hasenstallweg sowie dem Wegweiserstandort "Schanze Klingenberg" zum Wanderheim am Aussichtsturm. Ein schöner breiter Waldweg, ganz im Gegensatz zum schmalen und unebenen Weg in der Seltenbachschlucht. Auf den 1903 erbauten, imposanten Aussichtsturm am Wanderheim sind wir nicht gestiegen.
Nach einem zünftigen Essen ging es weiter zur Burgruine Clingenburg. Auf dem Weg dorthin hatten wir einen herrlichen Blick auf den Main und am Wegesrand konnten wir geschnitzte Skulpturen betrachten. Wir liefen jetzt auf dem "Esskastanienlehrpfad Klingenberg", einem Rundwanderweg mit 13 lehrreichen Informationstafeln. Dann kehrten wir an der Clingenburg in der Gaststätte Burgterrasse ein. Im Panorama-Restaurant schmeckten Kaffee und Kuchen bei einem fantastischen Ausblick auf den tief unter uns liegenden Main und die Stadt Klingenberg noch um einiges besser.
Der Abstieg von der Burg zur Klingenberger Altstadt verlief über viele Stufen. Wir liefen dort durch den "Brunntorturm", dessen Unterbau immerhin aus dem 12. Jahrhundert stammt, sahen uns im Innenhof des 1560 erbauten Stadtschlosses um und nach wenigen Schritten durch die Altstadt erreichten wir die ca. 800 Jahre alte Gerichtslinde, die im Mittelalter Tagungsort des Stadtgerichts war und heute einen gigantischen Umfang aufweist. Klingenberg ist durch die engen Straßen und vielen Fachwerkhäuser noch immer eine schöne Stadt, obwohl der Zahn der Zeit an vielen Gebäuden sichtbar nagt und es in der Altstadt kaum noch Geschäfte gibt. Um den Leerstand etwas zu verschönern, dürfen Künstler die vielen egemaligen Geschäfte als Austellungsfläche nutzen. Ganz nett, aber natürlich irgendwo auch sehr traurig...
Nach einem letzten Blick hoch zur Burgruine Clingenburg mit den großen Scheiben des Panorama-Restaurants liefen wir über die Mainbrücke zurück zum Bahnhof, wo wir uns dann für heute voneinander verabschiedeten.
André
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